Das Jahr 2021 stand gesundheitspolitisch unter dem Zeichen der Coronakrise. Trotzdem mussten auch andere Sache organisiert werden, und dabei ging es dann manchmal etwas weniger sorgfältig zu als sonst. In Bayern wurde 2021 das bis dahin im „Gesundheitsdienst- und Verbraucherschutzgesetz (GDVG)“ gemeinsam geregelte Aufgabenfeld von Öffentlichem Gesundheitsdienst, Veterinärdienst und gesundheitlichem Verbraucherschutz auf zwei „Stammgesetze“ verteilt:…

Im Jahr 1790, vor mehr als 200 Jahren also, hat Johann Peter Frank seine heute berühmte „Akademische Rede vom Volkselend als der Mutter aller Krankheiten“ gehalten. Dass arme Menschen, oder sozial Benachteiligte, oder Angehörige der unteren Sozialstatusgruppen oder wie auch immer man sie begrifflich fasst, häufiger und schwerer krank sind als die besser Situierten, und…

Reformbedarf Klagen über die Finanzierungsprobleme in der Kranken- und Pflegeversicherung, über dysfunktionale Versorgungsstrukturen, lange Wartezeiten auf Arzttermine, fehlende Koordination zwischen ambulanter und stationären Versorgung und eine nach wie vor eher dekorative Prävention haben derzeit wieder Konjunktur. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD ist davon einiges angesprochen, aber ohne ein Bild, wie eine in ihren Einzelkomponenten…

Der Kinderarzt Herbert Renz-Polster, auf den ich hier schon gelegentlich Bezug genommen habe, hat gerade eine Studie der University of South Florida aufgespießt, nach der man fast Smartphones auf Kassenkosten empfehlen möchte: Kinder, die ein Smartphone besitzen, sind weniger depressiv, insgesamt emotional ausgeglichener und treiben auch mehr Sport. Warum die Studie das nicht wirklich zeigen…

Im neuen Kabinett wird Nina Warken das Bundesgesundheitsministerium übernehmen, mit Tino Sorge und Georg Kippels als Parlamentarischen Staatssekretären. Nina Warken war zwar als Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Generalsekretärin der CDU Baden-Württemberg immer wieder mit gesundheitspolitischen Themen befasst, aber sie ist bisher nicht mit eigenen gesundheitspolitischen Vorschlägen in die Öffentlichkeit getreten. Nicht vom Fach zu…

Bekanntlich sind wir alle für mehr Prävention und es sind auch alle für mehr Digitalisierung und eine bessere Nutzung von Gesundheitsdaten. Diesem diffusen Common Sense kommt der Koalitionsvertrag von Union und SPD entgegen: „Krankheitsvermeidung, Gesundheitsförderung und Prävention spielen für uns eine wichtige Rolle. Wir sprechen Menschen, insbesondere Kinder, zielgruppenspezifisch, strukturiert und niederschwellig an. Die bestehenden…

Als Nachtrag zum kürzlichen Beitrag über den digitalen Kapitalismus im Gesundheitswesen gibt es nebenan auf „Leben und Geld“ noch einen kleinen Dialog mit ChatGPT zum „Geist des digitalen Kapitalismus im Gesundheitswesen”. Kommentare auch gerne wieder nebenan.

Ähnlich wie die Säuglingssterblichkeit ist die Müttersterblichkeit im internationalen Vergleich ein Indikator für die Qualität der medizinischen Versorgung rund um die Geburt, einschließlich der Hygiene. Zu Recht ist sie einer der Indikatoren für die UN-Nachhaltigkeitsziele. Vermutlich kennt jeder die Geschichte von Ignaz Semmelweis, dessen Empfehlungen für eine bessere Hygiene in der Geburtshilfe die damals sehr…

Werner Bartens ist Medizinredakteur der Süddeutschen Zeitung und ein ausgesprochen produktiver Buchautor. Jetzt hat er wieder eins geschrieben, über 520 Seiten sind es geworden: „Leib und Seele. Eine Reise durch die Geschichte der Medizin“. 32 Euro kostet es, verlegt bei Rowohlt. Hier ist eine 7-Zeilen-Rezension dazu.

Letzte Woche, vom 1. bis zum 4. April, fand in Erlangen der ÖGD-Kongress 2025 statt. Mehr als 2.500 Teilnehmer:innen aus Gesundheitsämtern und anderen Behörden sowie aus der Wissenschaft haben über aktuelle Themen der öffentlichen Gesundheit diskutiert, vom Abwassermonitoring über Hitzeaktionspläne, Sozialpsychiatrie oder Schuleingangsuntersuchungen bis zur Digitalisierung. Die Tonlage des Kongresses hat sich gegenüber den 2000er…